Über Super(hairy)woman*

Worum geht's?

Vision

Mit Super(hairy)woman* soll ein weites Spektrum an Möglichkeiten und Schönheitsempfindungen geschaffen werden. Damit es nicht nur ein Bild von einem Frauen*körper gibt, sondern viele. Damit alles erlaubt ist, haarig, stoppelig oder enthaart, wild oder geformt und alles schön sein darf.

 

 

Warum reden wir nicht über Körperbehaarung an Frauen*? Jede Frau* hat sie, kaum eine zeigt sie
und die wenigsten sprechen darüber. Wenn darüber gesprochen wird, geht es fast immer um das
Wie: Wie werde ich sie wieder los? Wie entfernst du sie? Wie funktioniert diese oder jene
Enthaarungstechnik? Ob wir uns überhaupt enthaaren sollten oder gar wollen, wird hingegen nur
selten gefragt. Enthaarung wird vorausgesetzt, eine Alternative scheint es nicht zu geben, weswegen
sich Millionen von Frauen* regelmäßig Schmerzen und Verletzungen aussetzen und enorme
Schamgefühle gegenüber der natürlichen Gegebenheiten ihres Körpers entwickelt haben. Der
haarlose Frauen*körper ist ein Aspekt der Schönheitsvorstellungen unserer Zeit, welcher im
Gegensatz zur Schlankheits- und Fitnessnorm kaum besprochen wird – dabei betrifft er alle
weiblich gelesenen Personen.

Super(hairy)woman* möchte mehr Sichtbarkeit für Körperhaare schaffen und einen Ort anbieten, an dem eine kreative Auseinandersetzung mit Haarigkeiten stattfinden kann. Dabei können alle, die wollen, mitmachen! Es dürfen persönliche oder fiktionale Geschichten erzählt werden, Fotos gemacht oder Bilder gemalt, Fragen gestellt und Wünsche geäußert werden.

Wer mag, kann einen Beitrag schreiben oder ein Bild einreichen. Dies ist ein Blog, den wir gemeinsam gestalten. Ein Blog, der ein Schutzraum sein kann, um über ein sensibles Thema zu sprechen und der ebenso dazu da ist, um vielfältige Körperhaarformen zu kreieren und zu zelebrieren! Von glatt bis Wildwuchs!



Legende

Das Sternchen hinter Frauen* und Männern* in diesem Projekt steht synonym für „als weiblich bzw männlich gelesen“. Es soll auf das Konstrukt aufmerksam machen, dass die Bewertung von Körperbehaarung von einer klaren Einteilung in „weiblich“ und „männlich“ bestimmt ist. Also ob die Haare eher Abwertung oder eher Akzeptanz erfahren, hängt davon ab, ob der Körper von außen als eher weiblich oder eher als männlich wahrgenommen wird. Das passiert ungeachtet der tatsächlichen Identität dieser Person. So kommt es vor, dass z.B. manche trans, inter oder nicht-binären Menschen für ihre Körperbehaarung diskriminiert werden, auch wenn sie sich nicht als Frauen identifizieren. Das Sternchen möchte also gleichzeitig diese klare Einteilung sprengen und verdeutlichen, dass eine Person nicht automatisch eine Frau ist, nur weil sie weiblich gelesen und aufgrund dessen stigmatisiert wird.

Anders ausgedrückt: In diesem Projekt geht es um die (Ent)Stigmatisierung von weiblich gelesener Körperbehaarung, die alle Geschlechter betreffen kann. Das Sternchen ist ein Versuch, dies zu verdeutlichen.

Wenn du selbst einen Beitrag teilen möchtest, steht es dir frei, ob du diese Genderform übernehmen magst oder deine ganz eigene Ausdrucksweise wählst. Schreibe so, wie du dich wohlfühlst!

 

Die Initiatorin

Hi, ich bin Anna.

Ich habe dieses Projekt gestartet und freue mich, dass du vorbei schaust!

Meine Körperhaare mag ich mittlerweile richtig gerne, aber dahin zu kommen war ein langer Weg, geprägt von vielen unterschiedlichen Gefühlen, die ich mit ihnen durchlebt habe. Von Scham und Ekel über Frust und Mut, bis hin zu Neugierde und der Zuneigung, die ich jetzt empfinde. Meine Haare sind okay, sie sind schön, sie sind warm und unkompliziert.

Kompliziert ist allerdings dieser ganze Körperhaar-Struggle, den ich nur zu gut kenne.

Seit ich meine Haare zum ersten Mal entfernt habe, habe ich sie die meiste Zeit meiner Jugend versteckt, Strände, Schwimmbäder und Umkleidekabinen gemieden, Verabredungen abgesagt, Intimintät nur nach stundenlanger Vorbereitung zugelassen und nicht verstanden, wie alle anderen es schafften, täglich glatte Haut präsentieren zu können.

Das Super(hairy)woman* Projekt brachte mich dazu, entspannter mit meinen eigenen Haaren umzugehen und die Schönheit in verschiedenen Behaarungsformen zu entdecken. Ein großartiges Gefühl!